Oper, Konzert & »Sklavenmesse«: Die französische Karibik am Vorabend der Revolution
Den Abertausenden schwarzafrikanischer Sklaven auf ihren Kaffee- und Zuckerrohrplantagen verdankte die französische Kolonie Saint-Domingue (heute Haïti) ihren Reichtum. Die weiße Oberschicht leistete sich davon Kulturgenüsse nach Pariser Vorbild samt Oper und Konzert. In zwei Momentaufnahmen aus dem kolonialen Musikleben machen Pedro Memelsdorff & Co. auch die Stimme der Entrechteten wieder hörbar: Beim Konzert 1780 in Port-au-Prince startete die 14jährige Elisabeth Ferrand ihre Karriere als erste schwarze Sängerin in der Geschichte der französischen Oper. Und in der »Sklavenmesse« aus Französisch-Guyana wird sich die Spannung zwischen erzwungener kultureller Unterordnung und selbstbewusstem Aufbegehren schließlich explosiv entladen.
Künstler
Francesca Benitez, Sopran I | Belén Vaquero, Sopran II | Markéta Cukrová, Mezzosopran | Luca Cervoni, Tenor | Yannis François, Bariton | Marco Saccardin, Bass
ARLEQUIN PHILOSOPHE
Guadalupe del Moral, Ignacio Ramal, Violine | AlaiaFerrán, Viola | Hyngun Cho, Violoncello | Alberto Jara, Kontrabass | Johanna Bartz, Traversflöte | Neven Lesage, Daniel Ramírez, Oboe | Jairo Gimeno Veses, Gilbert Camí, Horn | Claudius Kamp, Fagott | Marco Saccardin, Gitarre & Theorbe | Pablo Kornfeld, Cembalo & Orgel | Dídac Moral, Dani Muñarriz, Percussion
Théotime Langlois de Swarte, Solovioline
Pedro Memelsdorff, Leitung